Toxische Mitarbeiter – der Feind im eigenen Team

Stell dir vor, du hast einen engagierten Mitarbeiter, der mit Herzblut bei der Sache ist. Er macht Überstunden, um Projekte voranzubringen, bringt innovative Ideen ein und ist immer bereit, Verantwortung zu übernehmen. Gleichzeitig gibt es aber in deinem Team einen Mitarbeiter, der sich kaum anstrengt, trotzdem das gleiche Gehalt und meist sogar mehr Aufmerksamkeit bekommt. Du kannst dir sicher vorstellen, wie frustrierend das für deinen engagierten Mitarbeiter ist.

In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick auf die sogenannten toxischen Mitarbeiter und erklären, warum manche Mitarbeiter zu Low-Performern werden, wie man sie erkennt und welche Schritte man unternehmen kann, um das Arbeitsumfeld gesünder zu gestalten.

Warum wird jemand zu einem Low-Performer?

Um besser zu verstehen, wie Mitarbeiter zu Low-Performern werden, ist es wichtig, die Gründe und Faktoren zu beleuchten, die zu diesem Zustand führen können. Einige typische Ursachen sind:

  1. Mangelnde Motivation:
    Ein häufiger Grund ist mangelnde Motivation. Mitarbeiter, die ihre Arbeit als langweilig oder sinnlos empfinden, werden sich weniger anstrengen und schlechtere Leistungen erbringen.
  2. Schlechtes Arbeitsumfeld:
    Eine ungesunde Arbeitsatmosphäre, Mobbing, oder fehlende Unterstützung seitens der Vorgesetzten und Kollegen können zu Frustration und Desinteresse führen.
  3. Fehlende Fähigkeiten oder Schulung:
    Manchmal verfügen Beschäftigte nicht über die erforderlichen Fähigkeiten und Qualifikationen um ihre Aufgaben zu erfüllen, erhalten aber keine angemessene Schulung oder Weiterentwicklungsmöglichkeiten. In solchen Fällen fühlen sich die Mitarbeiter oft überfordert und frustriert, da sie die Erwartungen nicht erfüllen können, was zu geringerer Produktivität und Leistung führt.
  4. Persönliche Probleme:
    Externe Faktoren wie finanzielle Schwierigkeiten, familiäre Konflikte oder gesundheitliche Probleme können sich negativ auf die Arbeitsleistung auswirken. Mitarbeiter, die mit persönlichen Problemen zu kämpfen haben, können sich nur schwer auf ihre Arbeit zu konzentrieren und ihre Aufgaben nicht effektiv erfüllen.
  5. Mangelnde Anerkennung:
    Wenn Mitarbeiter das Gefühl haben, dass ihre Leistungen nicht ausreichend anerkannt oder belohnt werden, verlieren sie häufig die Motivation, sich weiterhin anzustrengen. Dies kann zu Gleichgültigkeit und dem Gefühl „Warum soll ich mich anstrengen, wenn es keiner merkt?“ führen.
  6. Überforderung:
    Zu hohe Arbeitsbelastung, ständige Überstunden oder mangelnde Work-Life-Balance können zu Burnout und Leistungsabfall führen.
  7. Fehlende klare Ziele:
    Wenn Mitarbeiter keine klaren Ziele oder Erwartungen für ihre Aufgaben haben, kann dies zu Verwirrung und Demotivation führen.
  8. Fehlende Weiterentwicklungsmöglichkeiten:
    Wenn Beschäftigte keine Aussicht auf berufliche Weiterentwicklung sehen, verlieren sie häufig die Motivation, sich zu verbessern.

Woran erkenne ich den Low-Performer?

Einen Low Performer zu erkennen, kann eine Herausforderung sein, da es nicht immer offensichtlich ist. Hier sind einige Anzeichen:

  1. Niedrige Produktivität:
    Ein offensichtliches Anzeichen für einen Low-Performer ist, dass er im Vergleich zu seinen Kollegen weniger Arbeit erledigt. Dies zeigt sich in unvollendeten Aufgaben, verpassten Fristen und allgemein niedrigerer Produktivität.
  2. Mangelndes Engagement:
    Ein Low-Performer zeigt wenig Interesse oder Enthusiasmus für seine Arbeit. Er ist oft desinteressiert, wirkt gelangweilt und scheint keine Begeisterung für seine Aufgaben zu haben.
  3. Häufige Fehler:
    Fehler können vorkommen, aber ein Low-Performer macht sie regelmäßig und vernachlässigt es oft, aus ihnen zu lernen. Dies kann zu wiederholten Qualitätsproblemen führen.
  4. Fehlende Eigeninitiative:
    Ein Low-Performer wartet oft darauf, dass ihm gesagt wird, was zu tun ist, anstatt proaktiv Aufgaben zu übernehmen oder innovative Lösungen vorzuschlagen.
  5. Klagen und Ausreden:
    Anstatt Verantwortung für Fehler oder Probleme zu übernehmen, neigen Low-Performer dazu, sich zu beschweren und Ausreden zu suchen. Sie suchen häufig nach Schuldigen anstatt Lösungen.
  6. Negatives Verhalten:
    Toxische Mitarbeiter können ein negatives Arbeitsklima schaffen, indem sie ihre schlechte Laune auf andere übertragen. Sie kritisieren, beschweren sich und verbreiten negative Energie.
  7. Geringe Kooperationsbereitschaft:
    Ein Low-Performer kann nicht gut im Team arbeiten und zeigt wenig Bereitschaft zur Kooperation. Dies kann sich negativ auf die Teamdynamik auswirken.
  8. Fehlende Bereitschaft zur Selbstverbesserung:
    Mitarbeiter, die sich nicht aktiv um ihre Weiterentwicklung kümmern und nicht an Schulungen und Trainings teilnehmen, könnten Low-Performer sein.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Gründe nicht immer isoliert auftreten, sondern häufig miteinander verknüpft sind. Zum Beispiel kann ein schlechtes Arbeitsumfeld die Motivation verringern, was wiederum zu schlechter Leistung führt. Als Führungskraft ist es deine Aufgabe, diese Faktoren zu erkennen und Lösungen zu finden, um die Leistung und das Engagement deiner Mitarbeiter zu steigern.

Empfehlungen für den Umgang mit Low-Performern

Der Umgang mit Low-Performern erfordert Fingerspitzengefühl, da es wichtig ist, sie zu unterstützen und zu motivieren, ohne die Teamdynamik und die Unternehmenskultur zu gefährden. Hier sind einige Empfehlungen:

  1. Klare Kommunikation: Sprich mit deinem Mitarbeiter über deine Beobachtungen und erläutere ihm deine Bedenken. Verwende eine offene, nicht wertende Sprache und biete konkrete Beispiele für das Problemverhalten. Zeige Verständnis und lass den Mitarbeiter seine Sichtweise darlegen.
  2. Gemeinsame Zielsetzung: Setze klare und erreichbare Ziele in Zusammenarbeit mit dem Mitarbeiter. Dies gibt ihm eine klare Vorstellung davon, was von ihm erwartet wird, und ermöglicht es ihm, auf Verbesserungen hinzuarbeiten.
  3. Individuelle Unterstützung: Erkundige dich, ob der Mitarbeiter spezifische Bedürfnisse oder Herausforderungen hat, die seine Leistung beeinträchtigen. Biete ihm individuelle Unterstützung, wie Schulungen, Mentoring oder Ressourcen, um diese Herausforderungen anzugehen.
  4. Feedback und Anerkennung: Gebe regelmäßig Feedback, das konstruktiv und auf Verbesserung ausgerichtet ist. Erkenne auch Fortschritte an und zeige Anerkennung für positive Veränderungen.
  5. Entwicklungsmöglichkeiten: Ermutige den Mitarbeiter, an Schulungen und Weiterbildungen teilzunehmen, um seine Fähigkeiten und Kenntnisse zu verbessern. Dies kann seine Leistung steigern und sein Selbstvertrauen stärken.
  6. Führung und Vorbildfunktion: Als Führungskraft ist es wichtig, eine positive und unterstützende Haltung vorzuleben. Zeige Engagement, Teamwork und eine hohe Arbeitsmoral, um den Mitarbeiter zu inspirieren.
  7. Regelmäßige Überprüfung: Plane regelmäßige Überprüfungen und Fortschrittsbesprechungen, um sicherzustellen, dass der Mitarbeiter auf dem richtigen Weg ist. Passe Ziele und Maßnahmen gegebenenfalls an.
  8. Klare Konsequenzen: Kommuniziere auch die möglichen Konsequenzen, wenn keine Verbesserung erzielt wird. Dies sollte jedoch als letzter Schritt betrachtet werden, nachdem alle anderen Maßnahmen ergriffen wurden.
  9. Teamdynamik: Achte darauf, dass die Teamdynamik nicht unter dem Low-Performer leidet. Es ist wichtig, dass andere Teammitglieder nicht desillusioniert oder demotiviert werden.
  10. Konfliktlösung: Wenn das Problemverhalten des Mitarbeiters Konflikte im Team verursacht, solltest du diese aktiv und fair angehen. Konfliktlösungstrainings oder -workshops können hilfreich sein.

Emotionale Übertragung (Psychologie)

Ein weiterer wichtiger Aspekt im Umgang mit toxischen Mitarbeitern ist die emotionale Übertragung. Toxische Mitarbeiter können ein stark negatives emotionales Klima in einem Team oder einer Abteilung schaffen. Dies kann sich in Form von Zynismus, Sarkasmus, ständiger Kritik und allgemeiner Negativität äußern. Andere Teammitglieder können diese negativen Emotionen aufnehmen und sich davon beeinflussen lassen.

Insgesamt ist ein proaktiver Umgang mit toxischen Mitarbeitern wichtig, um das Team und die Arbeitsatmosphäre zu schützen. Dies erfordert Geduld, Einfühlungsvermögen und eine kluge Führung, um die Ursachen der schlechten Leistung anzugehen und den Weg zu einem gesünderen und produktiveren Arbeitsumfeld zu ebnen.

In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.

Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lasse die Sachverhalte im konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt / Steuerberater klären.