Selbstorganisation ist Chefsache Teil 5

2022 haben wir im Fachverband Organisationsberatung / Changemanagement des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberatungen (BDU) an einem Positionspapier zur Selbstorganisation und Agilität mitgearbeitet.


Unternehmer und verantwortliche Manager stehen vor einer Vielzahl von Herausforderungen. Die wesentlichen Spannungsfelder der Organisationsentwicklung haben wir in einer kleinen Serie zusammengefasst.

Regeln vs. Machtvakuum

Ein Themenkomplex, der immer wieder aufkommt, wenn Unternehmen oder Abteilungen von hierarchischen Systemen auf mehr Selbstorganisation umgestellt werden.

Wenn die Führungskräfte auf einmal keine Vorgaben mehr machen, entsteht ein Entscheidungs- oder Machtvakuum. Teammitglieder haben keine klaren Vorgaben mehr und treffen im Idealfall selbstständig Entscheidungen, im häufiger auftretenden Normalfall arbeiten sie weiter wie bisher und übernehmen nicht proaktiv Verantwortung für Fehlentwicklungen, auch wenn sie sie wahrnehmen. Sind neue Regeln & Rahmen noch nicht festgelegt, fühlt sich keiner mehr wirklich zuständig.

Hier schlägt die Stunde der machtorientierten Menschen. Sie ergreifen die Initiative, übernehmen die Verantwortung und führen ihre Kollegen. Somit entsteht eine neue informelle hierarchische Struktur, welche die aufgelöste ehemalige hierarchische Struktur ersetzt. Der Change-Prozess zur Selbstorganisation ist gescheitert.

Dabei kann gut geregelte und strukturierte Selbstorganisation eine Bereicherung für Unternehmen und für die Mitarbeitenden sein. Führungskräfte werden deutlich entlastet

In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.

Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lasse die Sachverhalte im konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt / Steuerberater klären.