Die Kunst der Führung (Teil 2)

Unsere Miniserie „Die Kunst der Führung“ geht in die zweite Runde! Heute verraten wir euch die 5 wichtigsten Tools, mit denen erfolgreiche Leader ihre Teams zu Höchstleistungen bringen.

LEADERSHIP – Die 5 Tools

1. Feedback: Lob

Lob ist ein äußerst wirkungsvolles Instrument im Werkzeugkasten einer Führungskraft. Es besitzt die fast magische Fähigkeit, das Team zu beflügeln und zu Höchstleistungen anzuspornen. Ein einfaches „Gut gemacht“ oder ein herzliches Dankeschön können Wunder wirken. Aber – und das ist der entscheidende Punkt – nur wenn dieses Lob ehrlich und vor allem konkret ist, entfaltet es seine volle Wirkung.

Warum aber ist ehrliches Lob so wirkungsvoll? Weil es das Selbstvertrauen stärkt und den Teamgeist fördert. Wenn ein Mitarbeiter ehrlich gelobt wird, fühlt er sich anerkannt und wertgeschätzt. Das stärkt nicht nur sein Selbstvertrauen, sondern auch seine Bindung an das Team und die Organisation.

Doch wie formuliert man ein wirkungsvolles Lob? Es geht weit über ein einfaches „Gut gemacht!“ hinaus. Am effektivsten ist dein Lob, wenn du deinem Mitarbeiter genau erklärst, was er oder sie so gut gemacht hat. Wo, wie und wann ist es dir aufgefallen? Und warum hat es dich so beeindruckt? Mit diesen Details kannst du deinem Teammitglied nicht nur helfen, die Anerkennung zu verstehen, sondern auch zu lernen, welche Verhaltensweisen und Leistungen besonders geschätzt werden.

Das Geheimnis erfolgreichen Lobens liegt also darin, das Lob so konkret und klar wie möglich zu formulieren. Es ist nicht nur ein Akt der Anerkennung, sondern auch eine Anleitung, wie das gute Verhalten wiederholt werden kann. Wer seine Mitarbeiter aufrichtig lobt, schafft ein Arbeitsumfeld, in dem sich jeder geschätzt fühlt und motiviert ist, sein Bestes zu geben. Und das ist die Essenz erfolgreicher Führung.

2. Feedback: Kritik

Kritisches Feedback zu einem unzufriedenstellenden Arbeitsergebnis oder einem unerwünschten Verhalten eines Mitarbeiters zu geben, kann eine heikle Angelegenheit sein. Aber wie kann man ein kritisches Feedback geben, das konstruktiv und respektvoll ist, ohne die Motivation zu untergraben? Hier liegt die eigentliche Herausforderung für Führungskräfte. Am Anfang steht die entscheidende Frage: Warum kritisieren wir? Ist es nur, um unseren Frust loszuwerden, oder wollen wir wirklich positive Veränderungen herbeiführen?

Die Antwort ist eindeutig: Kritik sollte immer konstruktiv sein. Anstatt auf Schwächen hinzuweisen, sollten wir nach Lösungen suchen und unsere Teammitglieder ermutigen, sich weiterzuentwickeln. Mit anderen Worten: Kritik sollte nicht verletzen, sondern anspornen. Nur so schaffen wir ein Umfeld, in dem unsere Mitarbeiter wachsen und gedeihen können. Eine Führungskraft, die konstruktive Kritik äußern und annehmen kann, ebnet den Weg für positive Veränderungen im Team und in der gesamten Organisation.

3. Aufgaben umleiten

Die Methode der „Aufgabenumleitung“ erfordert, dass eine aufmerksame Führungskraft genau hinschaut. Warum kam der Kollege ins Straucheln? War die Aufgabe wirklich verständlich formuliert? Hat er alle Infos bekommen, die er brauchte? Standen ihm alle benötigten Mittel zur Verfügung? Und was spielte vielleicht von außen herein, um den Aufgabenberg ins Wanken zu bringen?

Wenn es dann immer noch hakt, kann man darüber nachdenken, dem Teammitglied eine andere Aufgabe zu geben, die besser zu seinen Fähigkeiten passt. Das ist wie Puzzlestücke an den richtigen Platz setzen – es bringt nicht nur dem Einzelnen, sondern dem ganzen Team Vorteile, da jeder dort wirkt, wo er seine besten Fähigkeiten ausspielen kann.

4) Ergebnisorientierte Aufgabenbeschreibung (EOA)

Wie ein Mitarbeiter an seine Aufgaben herangeht, gleicht oft einem Glücksspiel. Selbst wenn er glaubt, sie zu verstehen, unterscheidet sich seine Auffassung oft erheblich von der seines Vorgesetzten. Dies führt zu Missverständnissen und unnötigen Schwierigkeiten.

Jeder Mitarbeiter hat das Recht auf einen klar definierten Verantwortungsbereich. Diesen zu definieren nennt man EOA – ein Akronym für „Ergebnisorientierte Aufgabenbeschreibung“.

Eine EOA geht über eine herkömmliche Aufgabenbeschreibung hinaus. Sie ist ein präzises Instrument, um Mitarbeitern nicht nur ihre Aufgabe, sondern auch die erwarteten Ergebnisse klarzumachen. Stellen wir uns vor, du suchst einen Projektmanager. In einer gewöhnlichen Aufgabenbeschreibung würde stehen: Plant und setzt Projekte um. In einer EOA für dieselbe Position würde stehen: Plant und koordiniert alle Projektphasen von der Konzeption bis zur Implementierung. Definiert klare Meilensteine und verfolgt den Projektfortschritt aktiv. Kommuniziert regelmäßig mit dem Kunden, um sicherzustellen, dass die Anforderungen erfüllt werden. Stellt sicher, dass das Projektbudget eingehalten wird und keine unerwarteten Kosten auftreten. Erreicht eine Kundenzufriedenheitsrate von mindestens 90% für das abgeschlossene Projekt. Ohne präzise Aufgabenbeschreibungen ist es nahezu unmöglich, konkrete Ergebnisse zu erzielen. Ohne messbare Ergebnisse fehlt die Möglichkeit zur Selbstkontrolle, zur persönlichen Weiterentwicklung und zur Zufriedenheit. Wer auf ergebnisorientierte Aufgabenbeschreibungen verzichtet, beraubt seine Mitarbeiter dieser wertvollen Chance.

5. Budgetplan umsetzen

Da der Gewinn das Hauptziel aller Unternehmen ist, bietet sich Geld als klare Sprache an.

Ja, das klingt vielleicht etwas nüchtern und berechnend, aber es ist so: Zahlen und Geld haben keine Emotionen. Sie sind so aufregend und lebendig, wie du sie machst. Im Geschäftsleben gibt es einfach keine Alternative – Geld ist die Sprache.

Gewöhne dir also an, alle Ziele in Geldbeträge umzuwandeln und sie in Budgetplänen zu kommunizieren. Aber vergiss nicht, dass ein Budgetplan nur Papier ist, bis jemand die Verantwortung für seine Umsetzung übernimmt. Stelle also sicher, dass du klare Antworten auf die folgenden Fragen hast:

  • Wer ist verantwortlich?
  • Was muss getan werden?
  • Warum muss es getan werden?
  • Wie wird es gemacht?
  • Welche Einnahmen und Kosten werden erwartet?

Ein Budget ohne Kontrolle ist wie ein leeres Versprechen. Warte nicht bis zum Jahresende. Bespreche den Plan mit deinem Team und lege gemeinsame Kontrolltermine fest. Jetzt kommt der Trick: Vergleiche den Plan mit der Realität. Wenn es Abweichungen gibt, findet gemeinsam Lösungen.

Mit dieser Vorgehensweise ermöglichst du deinem Team, sich selbst zu kontrollieren und eigenverantwortlich Lösungen zu finden. Gleichzeitig kannst du rechtzeitig eingreifen, wenn es nötig ist. Und das ist der Schlüssel zum Erfolg.

Diese fünf Tools bieten einen klaren Leitfaden für effektive Führung. Durch den gezielten Einsatz von Lob, Kritik, Aufgabenumleitung, ergebnisorientierten Aufgabenbeschreibungen und einem Budgetplan, können Führungskräfte ihre Teams effizienter führen und bessere Ergebnisse erzielen. Dies zeigt, dass einfache und gut durchdachte Instrumente oft die effektivsten Werkzeuge für erfolgreiche Führung sind.

In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.

Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lasse die Sachverhalte im konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt / Steuerberater klären.